• Entwicklung von Nährstoffträgern und organischen Stoffen (hier: Gesamtphosphor, Orthophosphat, Ammonium und gelöster Kohlenstoff)
    Organische Belastungen beeinträchtigen die Wasserqualität wie auch die gesamte Funktionsfähigkeit der aquatischen Ökosysteme. Die vorgestellten Nährstoffe sind ursächlich für die Eutrophierungserscheinungen in den Gewässern und beeinträchtigen die Wasserqualität hinsichtlich einer Vielzahl von Nutzungen: Trinkwasserversorgung, bestimmte Formen der Bewässerung und industrielle Nutzungen.
    Entwicklung von Nährstoffträgern und organischen Stoffen (hier: Gesamtphosphor, Orthophosphat, Ammonium und gelöster Kohlenstoff)
    Im Einzugsgebiet der Saar ist bei all diesen Parametern eine beträchtliche Verbesserung zu verzeichnen, außer bei organischem Kohlenstoff, der gleich zu bleiben scheint. Der organische Kohlenstoff zeigt an, dass das Gewässer ein relativ stabiles Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffeinträgen und natürlicher Kohlenstoffassimilation bewahrt. Dieser Trend zur Verbesserung der Wasserqualität lässt sich größtenteils durch die gemeinsamen Anstrengungen der einzelnen IKSMS-Mitgliedsstaaten auf dem Gebiet der (kommunalen und industriellen) Abwasserbehandlung erklären.
  • Verunreinigung durch Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): hier: Benzo(a)pyren
    PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sind eine Gruppe sehr leicht flüchtiger chemischer Moleküle (die sich hauptsächlich über die Luft in der Umwelt ausbreiten). Emittiert werden sie durch verschiedenste menschliche Tätigkeiten im Zusammenhang mit Verbrennungsprozessen (z.B. Verkehr, Heizung, Kraftwerke, Kokereien, mineralöl- und holzverarbeitende Industrie). Die toxischen Auswirkungen aller PAK sind gegenwärtig noch nicht hinlänglich bekannt. Daten aus Tierversuchen haben jedoch gezeigt, dass bestimmte PAK vielfältige und spezifische gesundheitliche und systemische (hepatische, hämatologische, immunologische) Auswirkungen sowie Effekte auf die Fortpflanzungsfähigkeit, genotoxische und krebserregende Auswirkungen haben können.
    Verunreinigung durch Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): hier: Benzo(a)pyren
    Benzo(a)pyren gehört zur Gruppe der PAK. Seit dem Jahr 2007 wird es an Saar an 4 repräsentativen Stellen systematisch überwacht (von Turquestein-Blancrupt in Frankreich bis nach Grosbliederstroff). Benzo(a)pyren überschreitet hier nur in einem der drei Überwachungsjahre (2007) sehr selten die EU-Umweltqualitätsnormen (UQN), nämlich in 2,1% der Fälle (das entspricht 1 UQN-Überschreitung bei 48 Analysen). In Anbetracht dieser Ergebnisse ist die Verunreinigung durch Benzo(a)pyren im Saareinzugsgebiet nicht sonderlich problematisch und scheint zurückzugehen. Allerdings muss diese Feststellung relativiert werden, da diese Indikatoren variabel sind und andere dort vorkommende PAK-Moleküle (z.B. Benzo(g,h,i)perylen, Fluoranthen, Indeno(1,2,3-cd)pyren) problematisch sind.
    *Die Umweltqualitätsnormen beziehen sich auf Normen, die die 27 Mitgliedsstaaten gemeinsam festgeschrieben haben; es handelt sich also um so genannte "gemeinschaftliche" Umweltqualitätsnormen.
  • Verunreinigung durch Pflanzenschutzmittel: hier: Diuron und Isoproturon
    Diuron und Isoproturon gehören zu den Harnstoffderivaten, die sehr häufig als Herbizid verwendet werden, und zwar sowohl in der Landwirtschaft als auch von Privatpersonen oder Gebietskörperschaften. Diese für die Wasserqualität und die aquatischen Lebewesen schädlichen Wirkstoffe wurden als prioritäre Stoffe im Sinne des Anhangs X der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie eingestuft.
    Verunreinigung durch Pflanzenschutzmittel: hier: Diuron und Isoproturon
    Im Saareinzugsgebiet lässt sich bei beiden Stoffen von 2007 bis 2009 eine deutliche Verringerung feststellen. Allerdings ist Isoproturon im Jahr 2008 bei weitem stärker vorhanden als Diuron: Die maximale Häufigkeit der UQN-Überschreitungen beträgt bei Isoproturon 9,5 % gegenüber 2,4 % bei Diuron. Diese Ergebnisse bestätigen also, dass sich diese diffuse Verunreinigung sehr variabel entwickelt. Der Trend zur Verringerung ist mit Vorsicht zu betrachten.
    *Die Umweltqualitätsnormen beziehen sich auf Normen, die die 27 Mitgliedsstaaten gemeinsam festgeschrieben haben; es handelt sich also um so genannte "gemeinschaftliche" Umweltqualitätsnormen.